Guangzhou China
Regelmäßig kommen Ärzte aus den USA und Europa mit der Initiative CTOverseas nach China, um in den Metropolen komplizierte Eingriffe an Neugeborenen und Kindern vorzunehmen.
In Deutschland leben 80 Millionen Menschen, und viele empfinden unser Land bereits als dicht bevölkert. In China herrschen jedoch ganz andere Verhältnisse hinsichtlich der Bevölkerungsdichte. Allein das Einzugsgebiet von Guangzhou als drittgrößter Stadt Chinas zählt das Dreifache der gesamten Population Deutschlands – 240 Millionen Menschen.
So riesig die Region und das gesamte Land sind, fehlt es doch an speziellem Wissen, um komplexe kolorektale Eingriffe an Neugeborenen und Kindern vorzunehmen. Deshalb fliegt die Organisation CTOverseas regelmäßig chirurgische Spezialisten nach China. Im Jahr 2013 behandelten die Experten aus den USA sowie Prof. Dr. med. Martin Lacher aus Deutschland beispielsweise 20 Kinder Guangzhou, die an anorektalen Fehlbildungen und Morbus Hirschsprung litten. „Zufällig kam genau in dieser Zeit in dem Krankenhaus ein Kind mit einem angeborenen Verschluss der Speiseröhre auf die Welt“, erzählt der Leiter der Klinik für Kinderchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig. „So konnte ich die erste minimalinvasive Korrektur des Krankheitsbildes in Guangzhou durchführen und den chinesischen Kollegen diese neue Technik der Kinderchirurgie im OP-Saal live demonstrieren.“ Ergänzt wurden die Eingriffe und die Vermittlung von Know-How durch CTO-Seminare für die Ärzte vor Ort. Auf dieser Basis werden sie perspektivisch solche und ähnlich komplexe Eingriffe selbst durchführen können.